26. Juni 2016

Erschöpfung

Draußen gehen die Temperaturen zeitweise auf 36 Grad, dennoch fühle ich mich wie im tiefsten Winter. Die Wochenenden dienen nur noch der Regeneration von der Arbeitswoche, etwas unternommen habe ich schon lange nicht mehr. Kapsle mich von den Menschen ab, weil ich die Fragen nach meinem Wohlbefinden nicht mehr ertrage. Lügen will ich nicht, da ich das sowieso nicht kann. Und dauernd zu sagen "Geht so" oder "Nicht so gut" geht auf Dauer nicht, die meisten wissen nämlich nicht mit sowas umzugehen, finden keine Worte, und distanzieren sich vielleicht. Und das will ich nicht.

Aber Rückzug ist wahrscheinlich auch nicht das Wahre und verschlimmert das Ganze noch mit der Zeit.
Nur... ich kann einfach nicht die ganze Zeit so tun, als ob es mir gut ginge, das zehrt nochmal zusätzlich. Außerdem will ich es anderen nicht antun, mich so zu sehen. Momentan läuft es einfach nicht. Ich habe das Gefühl, dass ich wieder tiefer in die Depression reinrutsche und bin mir nicht sicher, ob das Grund oder Folge von der wieder aufflammenden Essstörung ist. Kriege die einfachsten Dinge nicht hin und setze mich deswegen selber unter Druck; bin nicht zuverlässig im regelmäßigen Schreiben, selbst nicht mit guten Freunden, unternehme nichts mehr, und halte mich meist in meinem Bett auf, weil es mir ein Gefühl von Sicherheit vermittelt.
Ich möchte einfach nur zufrieden gelassen werden und nicht unter dem Druck stehen in dieser Gesellschaft funktionieren zu müssen. Eigentlich möchte ich nur noch schlafen.

4 Kommentare:

  1. He, Liebes.
    Hast du denn eine ambulante Thera oder anderweitige Krisenunterstützung, an die du dich wenden könntest? Ich kann mir vorstellen, dass dich die letzten Geschehnisse irgendwo getriggert haben. Es ist traurig genug, jemanden an seine Geister zu verlieren, aber es bringt daneben auch gleich die eigenen wieder mit hoch und zeigt auf, dass es auf der Welt nicht zu jeder Stunde schön ist.. dann brauchen wir vlt Erlebnisse oder Menschen, die uns wieder zeigen, dass Stunden und Tage vorbeigehen und irgendwann wieder mehr angereichert sein werden mit Freude und Leben.

    Vlt ist auch durch all das und die Auseinandersetzung mit der geschriebenen Vergangenheit hier eine große Sinnfrage und Reflexion angerollt. Manchmal verdrängen wir ja Gefühle und die Depression kommt ohne, dass man sie so ganz versteht. Ist die Army für dich schon oder noch das richtige oder ist weiterreisen besser? Gerade, wenn das Team nicht stimmt, schneidet das bis tief ins Privatleben hinein ein.

    Nimm dir Zeit, im Bett zu liegen und auch traurig oder nur leer oder müde zu sein.
    Bestimmt ist das grade zum Teil auch ein Findungs-Prozess und vlt bringt er dich weiter, wenn du ihn an dich heranlässt. Solche Rückfälle gehören dazu und speisen unser Wachstum manchmal erst..
    Sei umarmt!

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  2. Hay Liebes♥
    Ich kann dich so gut vertstehen, so geht es mir die meiste Zeit auch.
    Manchmal geht's mir auch besser, das spiegelt sich wohl in meinen Post. (: Ist auch mal ganz schön, nicht nur zu jammer.

    Heute war der erste Tag von einer Woche Praktikum im Krankenhaus in der Chirurgie. Echt anstrengend! Und nichts essen ist leider nicht.. naja, Samstag habe ich dafür noch mehr zu tun in Bezug auf Ana. (:

    Fühl dich gedrück & pass auf dich auf. Ich hoffe, dass du dich auch bald wieder besser fühlst! (:
    XO, Kate♥

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  3. Gerne :) Ich hab dir eine Einladung geschickt.

    Ich kann die Gefühle die du in deinem Post beschreibst so gut verstehen.. Vielleicht würde es dir helfen mal eine zeitlang etwas weniger zu arbeiten, damit die Zeit in der du dich einigermaßen im Stande fühlst unter Menschen zu sein nicht komplett von der Arbeit ausgefüllt wird.. Vielleicht hilft es auch dir bewusst mal ein paar Tage zu nehmen, in denen du dich einfach ausruhen und wieder neue Kraft sammeln kannst.
    Ich wünsche dir, dass es bald besser wird :)

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  4. Hihi, danke für deinen Kommentar! :-) Finde solche Meinungen und Ratschläge immer hilfreich, weil ich mich in Sachen Beziehung nicht unbedingt gut auskenne, bzw. mir einfach die Erfahrung fehlt.

    Zu deinen Freunden fällt mir nur ein: versuche, ehrlich zu sein. Das Ziel sollte doch sein, sich auch mal mit der miesesten Laune auf das Sofa von jemandem setzen zu können und einfach runzuhängen, ohne besonders witzig und unterhaltsam sein zu müssen. Habe in meinen letzten Posts ein bisschen was dazu geschrieben, dass ich mit Ehrlichkeit besser klarkomme. Und die anderen auch. Es ist ein tolles Gefühl, sich nicht verstellen zu müssen, und gerade dann wird die Laune auch automatisch besser, weil man locker ist. Und irgendwann lacht man sogar zusammen. :-)

    Dicke Unarmung <3

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